Etwa 32 Millionen Jahre lässt sich die Menschheitsgeschichte zurückverfolgen. Doch erst im Jahr 1826 wurde die Fotografie eingeführt. Fast alles, was seitdem geschehen ist, wurde auf Filmband eingefangen. So lässt sich die Menschheitsgeschichte seit den 1820er Jahren fast lückenlos nachvollziehen.
Fotos geben einen intimen Einblick in das Leben von früher und zeigen erstaunliche Augenblicke in der jüngeren Geschichte. Fotografiert wurden wichtige Staatsmänner, Pilzwolken, Affen im Weltraum oder ein Bier-Wasserfall. Auch die ersten Computer, sehr gewagte Stewardessen-Outfits und Filmlegenden wie James Dean haben es auf das Polaroid geschafft. Wir stellen die elf seltensten und skurrilsten Fotos der letzten zwei Jahrhunderte vor.
1. Abraham Lincoln
Der US-Präsident hat viel Stress und wenig Schlaf. Deshalb altern die obersten Chefs der US-Politik meist besonders schnell. Auch Abraham Lincoln ist da keine Ausnahme. Wie diese Bilder zeigen, wurde der wohl wichtigste US-Präsident in seiner Präsidentschaftsphase gefühlt 30 Jahre älter. In Wahrheit sind natürlich nur wenige Jahre vergangen.
Tatsächlich wurde das linke Bild vor und das rechte Bild nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg aufgenommen. In diesem bedeutenden Krieg nahm Abraham Lincoln eine wichtige Rolle ein, indem er die Auseinandersetzung ein für alle mal beendete. Abraham Lincoln fiel wenige Jahre später einem Attentat zum Opfer und wurde nur 56 Jahre alt.
2. Die Pilzwolke
Wer sich in der Nähe dieses Testzentrums in Nevada befand, hatte keine Chance mehr, der Druckwelle zu entkommen. Dieses Foto fängt die Pilzwolke ein, die nach einem nuklearen Schlag in den Himmel stieg. Es dauerte nur 16 Millisekunden, bis die Schockwelle von der Pilzwolke zum Standort der Kamera gelangte. Zum Glück war der Fotograf zu diesem Zeitpunkt schon in Sicherheit.
Das Bild macht deutlich, welch eine enorme Wucht von einer nuklearen Explosion ausgeht. Wann immer eine solche Pilzwolke am Himmel zu sehen ist, ist es vermutlich bereits zu spät, um Deckung zu suchen. Dieses Bild ist ein Zeitzeugnis dieses angsteinflößenden Umstandes.
3. Der Bier-Wasserfall
Während der US-amerikanischen Prohibition war der Ausschank von Alkohol in den USA weitgehend verboten. Dieses Bild zeigt, was passierte, wenn ein illegaler Ausschank festgestellt wurde. Man sprengte die gesamte Veranstaltung und das Bier floss in Form eines Wasserfalls auf den Bordstein. Gerüchten zufolge sollen sich einige durstige Bierliebhaber mit Krügen auf die Straße gestellt und vom Bier-Wasserfall getrunken haben.
Was mit den straffälligen Wirten geschehen ist, ist leider nicht überliefert. Klar ist nur, dass dieses Bild eine skurrile Besonderheit ist, die wohl bereits vor vielen Jahrzehnten entstanden ist. Mehrere hundert Liter Bier liefen über die Fenster ins Freie und in den Rinnstein und waren damit für immer verloren.
4. Anders sein
Die Sklavenzeit in den USA ist zum Glück schon sehr lange vorbei. Doch bis es soweit war, dauerte es viele Jahre und viele Gesetze. Zum Ende der Apartheid wurde es Schwarzen endlich erlaubt, normale Schulen zu besuchen. Doch dort erlebten diese weiterhin Ausgrenzung und sogar körperliche Angriffe.
Auf diesem Bild ist Dorothy Counts zu sehen. Sie war das erste Mädchen, das eine normale Schule besuchte. Dort wurde sie so schlimm behandelt, dass sie die Schule bereits nach vier Tagen wieder verließ. Das zeigt, dass Gesetzesänderungen nicht sofort etwas an der Einstellung der Menschen ändern. Sie sind jedoch ein guter Anfang, um die Grundlagen für ein gleichberechtigtes Miteinander zu schaffen.
5. Der erste Affe im Weltraum
Dieses Bild zeigt Ham, den ersten Affen im Weltall. Der kleine Schimpanse stieg im Januar 1961 in eine Rakete, die ihn außerhalb der Umlaufbahn der Erde brachte. Er war ein wichtiger Teil des Mercury-Programms, dessen Ziel es war, die Möglichkeiten des Weltraums zu ergründen. Um sich für die Reise ins All vorzubereiten, wurde Ham von einem menschlichen Trainer unterstützt.
Zu Anfang war Ham noch klein und schwächlich, doch im Verlauf der Vorbereitungen entwickelte sich der kleine Schimpanse zu einem echten Weltraumaffen. Ham hielt beim Aufstieg das 17-fache seines Körpergewichts aus und verbrachte ganze sechs Minuten in der Schwerelosigkeit. Nach seinem Weltraumtrip wurde Ham im Washington Zoo untergebracht.
6. Tattoo-Kinn
Dieses Foto zeigt eine junge Frau namens Olive Ann Oatmann. Olive wurde als junges Mädchen gemeinsam mit ihrer Schwester von einem kleinen Indianerstamm entführt. Sie war erst 14 Jahre alt und verbrachte die nächsten Jahre bei den indianischen Einheimischen. Dort wurde sie unter anderem am Kinn mit einer auffälligen Tätowierung versehen.
Das Tattoo, das auf dem Bild zu sehen ist, hat bei den Indianern Tradition. Es sagt aus, dass jemand in die Mitte des Stammes aufgenommen wurde. Trotzdem gelang es Jahre später, Olive aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Im Austausch gegen Decken und Pferde wurde Olive freigetauscht und kehrte zu ihrem Bruder zurück.
7. Sexy Stewardessen-Uniformen
Flugbegleiterin ist heutzutage ein sehr respektabler Beruf. Das war aber leider nicht immer so. Dieses Bild zeigt die knappen Kostüme, die im Jahre 1959 fast als Dresscode für Stewardessen festgelegt wurden. Zum Glück schritten einige Frauenrechtler sofort ein und forderten normale Uniformen.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich bei den damals fast eingeführten Outfits lediglich um knappe Miniröcke und eine ebenso knappe Bluse. Für die Stewardessen wäre diese heute undenkbare Optik damals fast Realität geworden. Glücklicherweise kam es anders und die heutigen Flugbegleiterinnen kleiden sich in aller Regel deutlich gemäßigter, bevor sie in ein Flugzeug steigen.
8. Riesige Computer
Heutzutage hat fast jeder ein Smartphone und kann damit modernste Spiele spielen. Das war jedoch auch schon anders. Bis vor wenigen Jahren waren Computer so groß wie ganze Räume und Videospiele bestanden aus wenigen primitiven Blöcken. Dieses Bild zeigt die „National Space Invaders Championship“ im Jahre 1980. Die Geräte waren fast so breit wie sie hoch waren und die Spielkonsolen konnten trotz ihrer Größe nur simple Grafiken darstellen.
Für die Kinder auf diesem Bild war es dennoch ein Highlight, denn damals war die Spielkonsole Atari State of the Art. Nur wenige Jahre später sollte mit der Einführung der PlayStation ein neues Computerspiel-Zeitalter beginnen.
9. Gigantischer Mantarochen
Dieses Bild zeigt einen riesigen Mantarochen. Es ist nicht klar, ob es sich um ein echtes Tier oder um ein Ausstellungsstück handelt. Klar ist nur, dass das Bild im Jahre 1935 erstellt wurde. Der Mantarochen dürfte rund 5000 Pfund wiegen und schreckt damit garantiert jeden Taucher ab.
Dieses Bild zeigt aber auch die erstaunlichen Arbeitsgeräte, die damals verwendet wurden. Der altmodische Kran hat jene Reifen, die noch bis in die 40er Jahre verwendet wurden. Was mit dem Mantarochen geschehen ist, bleibt allerdings ein Geheimnis. Nach der Aufnahme dieses Fotos wurde er nie wieder gesehen. Auch der Mann auf dem Bild konnte nichts zu seinem Aufenthaltsort verraten.
10. James Dean
Das Leben von James Dean endete eindeutig zu früh. Dieses Bild zeigt den Filmstar nur wenige Stunden vor seinem tödlichen Unfall im Jahre 1955. James Dean sitzt in seinem silbernen Porsche 550 Spyder und winkt dem Fotografen zu, ohne zu wissen, dass er an einer Kreuzung mit einem Ford zusammenstoßen würde. Dean hatte die Scheinwerfer seines Wagens nicht eingeschaltet und wurde von dem entgegenkommenden Auto übersehen.
Besonders tragisch: Nur wenige Tage vor seinem Tod stand James Dean in einem Werbespot für Verkehrssicherheit vor der Kamera. Dort empfahl er den Zusehern: „Fahrt vorsichtig! Vielleicht bin ich es, dem ihr damit eines Tages das Leben rettet.“
11. Schönheits-OP
Schönheits-OPs gehören heutzutage fast schon zur Normalität. Das war aber nicht immer so. Bis vor wenigen Jahren gab es nicht die Möglichkeit, den Körper nach den eigenen Vorstellungen zu formen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelangen Schönheits-OPs, wie wir sie heute kennen. Damals wurden die Eingriffe aber vor allem aus einer Notwendigkeit heraus durchgeführt.
Dieses Foto zeigt Walter Yeo, der sich bereits 1917 einer Schönheits-OP unterzog. Sein Ziel waren aber nicht volle Lippen, sondern ein narbenfreies Gesicht. Der Soldat hatte sich im Krieg sehr schwere Wunden an den Augen zugezogen. Der Eingriff sollte dabei helfen, die Narben endlich zu beseitigen.