
Ein Kinobesuch ist eigentlich ein Versprechen auf gute Unterhaltung. Doch manchmal passiert das Gegenteil: Frust, Verwirrung oder schlichtes Desinteresse treiben Menschen aus dem Saal. Was passiert, wenn ein Film so schlecht ankommt, dass man lieber geht, als ihn zu Ende zu schauen?
Genau das fragte sich auch Horrormeister Stephen King – und stellte die Frage an seine Millionen-Follower. Die Antworten lieferten eine Mischung aus Enttäuschung, Unverständnis und teilweise auch schrägem Humor. Die Liste ist subjektiv – und gerade deshalb so unterhaltsam. Acht Beispiele zeigen, was Filme falsch machen können, wenn das Publikum lieber flieht als zuschaut.
1. Wenn Erwartungen scheitern

Ein schlechter Film ist selten nur technisch misslungen – oft ist es das Gefühl, getäuscht worden zu sein, das Zuschauer zur Flucht bewegt. Hohe Erwartungen, starke Trailer und große Namen erzeugen Spannung, die dann im Kino brutal enttäuscht wird. Viele empfinden das als fast persönlichen Affront. Statt Spannung gibt’s Langeweile, statt Emotionen nur Kopfschütteln. Wenn der Eindruck entsteht, die Zeit sei verschenkt, steht man eben lieber auf.
Kinobesuche sind heute teuer – da will man auch etwas erleben, das fesselt, unterhält und überrascht. Bleibt das aus, schwindet die Geduld schnell. Manche verlassen wortlos den Saal, andere tun es demonstrativ. Ein Film muss heute mehr bieten als nur schöne Bilder – er muss auch berühren, fordern oder zumindest logisch bleiben.
2. „Red Riding Hood“ (2011)

Eine Märchenverfilmung mit düsteren Elementen – das klang vielversprechend. Doch „Red Riding Hood“ mit Amanda Seyfried enttäuschte viele Zuschauer auf ganzer Linie. Die schwachen Computereffekte, die klischeehafte Story und ein deutlicher Hauch von „Twilight“-Abklatsch sorgten für Ernüchterung statt Begeisterung.
Ein Zuschauer schrieb sogar, der Film lasse „Twilight wie Lawrence von Arabien aussehen“ – ein Kommentar, der kaum vernichtender sein könnte. Statt feministischem Empowerment gab es belanglose Dialoge, hölzerne Schauspielerei und eine vorhersehbare Handlung, die niemanden wirklich mitriss. Die düstere Atmosphäre verpuffte durch fehlende Spannung und eine schwache Regie. Kein Wunder also, dass viele während der Vorstellung das Kino verließen. Ein Paradebeispiel dafür, wie ein eigentlich spannendes Konzept völlig scheitern kann.
3. „Mother!“ (2017)

Darren Aronofskys „Mother!“ spaltete das Publikum wie kaum ein anderer Film der letzten Jahre. Für einige war es ein künstlerisches Meisterwerk, tiefgründig und mutig inszeniert. Für andere hingegen ein totales Desaster – zu chaotisch, zu anstrengend, zu unverständlich.
Der Film gilt als metaphorisch überladen, symbolisch aufgeladen bis zur Grenze des Zumutbaren. Viele empfanden ihn als emotional belastend und verwirrend, ohne klare Linie oder greifbare Handlung. Einige Zuschauer gaben offen zu, den Kinosaal vorzeitig verlassen zu haben. Die biblischen Anspielungen, kombiniert mit dem düsteren Erzählstil, führten bei vielen eher zu Irritation als zu Faszination. Selbst Stephen King zeigte sich erstaunt, wie häufig dieser Film in der Diskussion um Fluchtgründe genannt wurde – für viele war es einfach zu viel Kunst und zu wenig Geschichte.4o
4. „Vanilla Sky“ (2001)

Tom Cruise in einem psychologischen Mystery-Drama – das klang zunächst nach einem spannenden Kinoerlebnis. Doch „Vanilla Sky“ entpuppte sich für viele als ein verwirrendes Durcheinander ohne klare Richtung.
Basierend auf dem spanischen Original „Abre los ojos“ verliert sich die US-Version in verschachtelten Traumsequenzen, vermeintlich tiefsinnigen Bildern und einem vernebelten Plot, der für viele nicht nachvollziehbar war. Ein Kinobesucher rief laut in den Saal: „Was zum Teufel ist hier eigentlich los?“ – eine Reaktion, mit der sich viele Zuschauer identifizieren konnten. Wenn ein Film mehr Rätsel als Erklärungen liefert, kann das schnell frustrieren. Gerade wenn der emotionale Zugang fehlt und der rote Faden unklar bleibt, wird aus Spannung schnell Desinteresse – und aus Neugier ein verfrühter Abschied vom Kinosessel.
5. „Braveheart“ (1995)

Obwohl vielfach ausgezeichnet und mit Oscars geehrt, spaltete „Braveheart“ mit Mel Gibson das Publikum – zumindest laut zahlreichen Stimmen auf Twitter. Einige sahen in dem Film ein episches Historien-Drama, andere wiederum bezeichneten ihn als zähe Aneinanderreihung blutiger Schlachten ohne Tiefgang.
Kritisiert wurden vor allem die wiederverwendeten Kampfszenen, die endlos wirkenden Reden und die pathetische Darstellung von Ehre und Opfermut. Ein User schrieb sarkastisch: „Ich schwöre, sie haben für jede Schlacht dasselbe Bildmaterial verwendet.“ Wer einen geschichtlich nuancierten Film erwartete, bekam laut vielen eher eine monotone Kriegscollage mit wenig emotionaler Tiefe. Gerade weil die Geschichte eigentlich spannend ist, war die Enttäuschung bei einigen groß. Für viele war es einfach zu lang, zu laut – und zu viel Pathos.
6. „Signs“ (2002)

Mel Gibson zum Zweiten: Auch „Signs“ von M. Night Shyamalan sorgte bei vielen Kinogängern für Enttäuschung – besonders wegen seiner berüchtigten Auflösung. Die Idee, dass Wasser die tödliche Schwäche der Aliens sei, erschien vielen Zuschauern einfach zu konstruiert und unlogisch. Ein User schrieb sarkastisch: „Wer zur interstellaren Raumfahrt fähig ist, fliegt nicht auf einen Wasserplaneten – ohne Helm.“ Eine Aussage, die viele nachvollziehen konnten.
Der Film baute langsam und atmosphärisch Spannung auf, spielte gekonnt mit Angst und Isolation – doch das Ende wirkte für viele wie ein Bruch mit der eigenen Logik. Statt Erleuchtung gab es Ratlosigkeit – und in manchen Fällen echten Frust. Eine klassische Shyamalan-Erfahrung: Alles steht und fällt mit dem Finale. Und in diesem Fall fiel es eben krachend durch.
7. „Star Wars: Episode I“ (1999)

Der Hype war riesig – nach Jahren des Wartens kehrte das „Star Wars“-Universum endlich auf die große Leinwand zurück. Doch „Die dunkle Bedrohung“ enttäuschte viele Fans der ersten Stunde. Vor allem die Einführung von Jar Jar Binks, einem slapstickhaften Alien mit nerviger Sprache, wurde als schwerer Fehler empfunden. Für viele ruinierte er die Stimmung eines eigentlich ernst gemeinten Sci-Fi-Epos.
Dazu kamen langatmige Sequenzen, technische Diskussionen im Senat und ein emotional blasser Anakin Skywalker. Zwar war der Film visuell beeindruckend, doch inhaltlich fehlte der gewohnte Zauber. Der Kontrast zwischen epischer Erwartungshaltung und alberner Umsetzung traf viele hart. Für zahlreiche Zuschauer war das Maß voll – und einige verließen das Kino sogar noch vor dem Lichtschwert-Duell.