Vorzeitige Kündigung: Ein seltener und drastischer Schritt

Die Entlassung von Richard Lutz ist ein außergewöhnlicher Schritt, denn sein Vertrag lief offiziell noch zwei Jahre. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder bezeichnete die Veränderung als notwendig, um die Bahn neu auszurichten und zukunftsfähig zu machen. Gleichzeitig steht die Suche nach einem Nachfolger an, die sich laut Experten als schwierig gestaltet, da mehrfach qualifizierte Kandidaten abgesagt haben.
Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund massiver Defizite im Konzern: Das erste Halbjahr 2025 schloss die Bahn sogar mit einem Nettoverlust von 760 Millionen Euro, und die Pünktlichkeit verschlechterte sich dramatisch. Zudem erschüttert ein Zugunglück mit Todesfolge die Öffentlichkeit wenige Wochen vor Lutz’ Abgang. Diese Faktoren erhöhen den Druck auf die Bahnspitze enorm.
Weiter geht es mit der Frage, warum trotz dieser Misere eine so hohe Abfindung gezahlt wird und welche Folgen das für die Glaubwürdigkeit des Managements hat.