13 ungewöhnliche Entdeckungen, die Taucher gemacht haben

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Immer mehr Urlauber, die auf der Suche nach Abenteuern sind, begeistern sich für das Schnorcheln und Tauchen. Exotische Fische, historische Schiffswracks und geheimnisvolle Unterwasserhöhlen versprechen unvergessliche Erlebnisse.

Rund um die beliebtesten Tauchreviere bieten Tauchschulen Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Doch wer erst einmal den Tauchschein in der Tasche hat, sucht nach immer neuen Herausforderungen jenseits von küstennahen Korallenriffen und organisierten Tauchtouren.

Einigen Tauchern ist es vergönnt, in völlig neue Welten vorzudringen, denn noch immer sind weite Teile der Meere unerforscht. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über die außergewöhnlichsten Spots, die Taucher im Laufe der letzten Jahrzehnte entdeckt haben.

1. Shi Cheng: Auf den Spuren der versunkenen Löwenstadt

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Ein ganz besonderes Erlebnis erwartet Taucher im Qiandao-See im Südosten Chinas. Auf dem Grund des Stausees finden sich Überreste der historischen Stadt Shi Cheng, die im Jahr 208 während der Han-Dynastie entstanden war.

Als der See für den Bau eines Wasserkraftwerks geflutet werden musste, verschwand die „Löwenstadt“ unter den Wassermassen. Ihre Stadtmauern und Tore haben sich in rund 30 Metern Tiefe ebenso erhalten wie eine Vielzahl an kunstvoll gestalteten Wohnhäusern.

Erstmals kamen Taucher im Jahr 2001 der verborgenen Stadt auf die Spur. Heute bieten Tauchschulen Tauchgänge im Qiandao-See an, bei dem sich die antiken Bauten aus der Nähe bestaunen lassen.

2. Chuuk Lagoon: Japanische Geisterflotte im Pazifik

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Fast 6.000 Kilometer südwestlich von Hawaii befindet sich am früheren japanischen Flottenstützpunkt Truk eines der begehrtesten Tauchreviere für Liebhaber alter Schiffswracks. Über 60 Kriegsschiffe ruhen seit dem Zweiten Weltkrieg in den Gewässern der Lagune, nachdem die US-Marine die japanische Flotte am 17. Februar 1944 versenkt hatte. Die Aktion war ein Vergeltungsschlag für den Angriff auf Pearl Harbour.

Auch Flugzeuge und Panzer liegen in bis zu 50 Metern Tiefe und sind zum Teil von Korallen überwuchert. Zu den Höhepunkten eines jeden Tauchgangs in der Chuuk Lagoon zählt der 130 Meter lange Militärfrachter Fujikawa Maru, der in aufrechter Position am Grunde der Lagune lagert.

3. Cancún: Zu Besuch im Unterwassermuseum Silent Evolution

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Vor der Küste des mexikanischen Urlaubsortes Cancún auf der Halbinsel Yucatán hat der britische Bildhauer Jason deCaires ein ganz besonderes Unterwassermuseum geschaffen. Die Anlage besteht aus 400 Skulpturen, die in Lebensgröße auf dem Meeresgrund stehen und zusammen mit der bunten Unterwasserwelt ein einzigartiges Gesamtkunstwerk bilden.

Gleichzeitig erfüllen die Skulpturen eine wichtige Funktion für den Umweltschutz. Sie sind aus einem speziellen Material gefertigt, das die Ansiedlung von Korallen erleichtert. Damit entsteht ein künstliches Riff, das zum Erhalt der heimischen Vegetation beiträgt. Da sich der Skulpturenpark in nur 10 Metern Tiefe befindet, ist er ein reizvolles Ziel sowohl für Taucher als auch für Schnorchler.

4. Atlantik: Das Schicksal der Titanic

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Eine Besichtigung der legendären Titanic gehört zu den absoluten Highlights für Wracktaucher, auch wenn die Kosten sehr hoch sind. Das Schiff kollidierte 1912 auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland mit einem Eisberg und versank innerhalb weniger Stunden in den Tiefen des Atlantiks. Über 1.500 Passagiere fielen dem Unglück zum Opfer.

Erst 1985 fanden Taucher das Wrack der Titanic und lösten dadurch neue Forschungen zu dem Vorfall aus. Auch zahlreiche Filmproduktionen und Bücher beschäftigten sich mit dem Thema. Mittlerweile haben Bakterien Teile des Schiffes zersetzt und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Titanic für immer Geschichte ist.

5. Ligurien: Eine Christusstatue am Grunde des Meeres

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Auf himmlischen Beistand dürfen sich Taucher in der Bucht von Fruttuoso freuen. Vor der Küste der kleinen Stadt Camogli in der italienischen Region Ligurien ragt in 15 Metern Tiefe eine Christusstatue vom Meeresboden empor. Die Bronzestatue wurde 1954 nahe der Abtei von San Fruttuoso errichtet und trägt den Namen Cristo degli abissi, was sich mit „Christus der Abgründige“ übersetzen lässt.

Die ausgestreckten Arme der Statue sind zur Wasseroberfläche hin ausgerichtet und gelten als Symbol für den Frieden. Anlass für die Errichtung der Statue war das Gedenken an den italienischen Taucher Dino Gonzatti, der 1950 bei einem Tauchunfall ums Leben kam.

6. South Australia: Höhlen im Piccaninnie Ponds Conservation Park

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Auf halbem Weg zwischen Melbourne und Adelaide und rund 30 Kilometer von Mount Gambier entfernt bietet der Piccaninnie Ponds Conservation Park ein außergewöhnliches Erlebnis für Höhlentaucher im Südosten des australischen Bundesstaates South Australia. Entdeckt wurde das Areal 1964 von der Unterwasserforscherin Valerie Taylor. Es besteht aus einer Reihe von Tümpeln und Teichen, die inmitten einer Karstlandschaft von Süßwasserquellen gespeist werden.

Hauptattraktion für Taucher sind jedoch die ausgedehnten Unterwasserhöhlen. Die größte dieser Höhlen ist die sogenannte Kathedrale, die ein Labyrinth aus Kalksteinformationen beherbergt. Einige Stellen der Höhle sind sehr eng, weshalb Tauchgänge erfahrenen Tauchern vorbehalten sind und der Zugang streng kontrolliert wird.

7. Mexico-Stadt: Ein Treffen mit dem Wasserhund Axolotl

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Taucher im Xochimilco-See nahe der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt staunten nicht schlecht, als sie auf einem ihrer Tauchgänge einem seltenen Lebewesen begegneten. Das etwa 30 Zentimeter lange Tier ist heute unter dem aztekischen Namen Axolotl bekannt, was übersetzt „Wassermonster“ bedeutet.

Charakteristisch für den Axolotl sind der gedrungene Körperbau, die dunkelgraue oder braune Marmorierung, ein breites Maul und weit auseinanderstehende Augen. Aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit wird der Axolotl auch als mexikanischer Wasserhund bezeichnet. Er besitzt die erstaunliche Fähigkeit, verletzte Gliedmaßen oder Organe mit allen Funktionen wiederherzustellen. Heute ist der Axolotl vom Aussterben bedroht, weshalb es einiges an Geduld erfordert, ihn in seiner natürlichen Umgebung anzutreffen.

8. Bikini-Atoll: Der Flugzeugträger USS Saratoga

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Etwa 3.000 Kilometer nordöstlich von Neuguinea zieht im Bikini-Atoll der amerikanische Flugzeugträger USS Saratoga Taucher aus aller Welt in seinen Bann. Das Schiff nahm zwischen 1937 und 1942 am Pazifikkrieg teil und bildete auch nach Kriegsende einen wichtigen Bestandteil der amerikanischen Flotte.

Zunächst wurde es eingesetzt, um 1945 amerikanische Truppen zurück in die Heimat zu bringen. Anschließend diente es als Basis für Atomwaffentests. Beim Test einer Unterwasserbombe sank das Schiff im Juli 1946. Seitdem steht die USS Saratoga aufrecht auf dem Meeresgrund und ist besonders gut für Taucher zu erreichen, da sich die Brücke nur 12 Meter unterhalb der Wasseroberfläche befindet.

9. Yucatán: Die längste Unterwasserhöhle der Welt

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Ein neues Erlebnis entdeckten Taucher Anfang 2018 auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Sie fanden eine Verbindung zwischen den schon bekannten Unterwasserhöhlen Sac Actun und Dos Ojos, sodass diese nun mit einer Länge von zusammen 346 Kilometern als längste Unterwasserhöhle der Welt gelten. Die Höhle besteht aus einem verwinkelten Labyrinth von Gängen, in der unzählige Meeresbewohner für ein farbenfrohes Schauspiel sorgen.

Auch für Archäologen liefert das Höhlensystem mit einer Vielzahl an Fundstücken wertvolle Erkenntnisse. So finden sich hier zum Beispiel Hinweise auf die Besiedlung des amerikanischen Kontinents und die Kultur der Maya, während Überreste längst ausgestorbener Tiere Einblicke in die historische Fauna bieten.

10. Japan: Spektakuläre Muster auf dem Meeresboden

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Vor der Küste der japanischen Insel Amami-Oshima erregten einzigartige Sandkunstwerke die Aufmerksamkeit von Tauchern. Erstmals wurden im Jahr 2012 geometrische Strukturen auf dem Meeresboden gemeldet. Der Unterwasserfotograf Yoji Ookata hielt Kreismuster mit seiner Kamera fest, deren Ursprung sich niemand erklären konnte.

Inzwischen haben Forscher herausgefunden, dass Kugelfische für die Sandzeichnungen verantwortlich sind. Die Männchen schaufeln mit ihren Flossen den Sand zu geometrischen Mustern, die einen Durchmesser von bis zu zwei Metern erreichen können. Oft dauert der Bau einer solchen Struktur mehrere Tage. Sie dient anschließend als Paarungsplatz und verhindert, dass die abgelegten Eier durch die Strömung hinfort getragen werden.

11. Japan: Das geheimnisvolle Yonaguni-Monument

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Eine mysteriöse Gesteinsformation zieht im Ostchinesischen Meer vor der Insel Yonaguni die Aufmerksamkeit auf sich. Sie wurde 1985 vom japanischen Taucher Kihachiro Aratake entdeckt und erstreckt sich über eine Länge von 200 Metern in Tiefen zwischen 5 und 30 Metern. Bemerkenswert sind die klaren Winkel und Kanten der Formation, was Fragen über ihren Ursprung aufwirft.

Bis heute ist unklar, ob es sich um eine natürliche Erscheinung handelt oder ob Menschen die Strukturen erschaffen haben. So könnte das Monument nach Ansicht einiger Forscher auf eine Kultur hinweisen, die während der letzten Eiszeit in dieser Region existiert hat. Diese Theorie widerspricht allerdings allen bisherigen Annahmen zur Zivilisationsgeschichte.

12. Sharm-el-Sheikh: Das britische Marineschiff Thistlegorm

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Ein Paradies für Taucher vor der ägyptischen Halbinsel Sinai ist das Wrack des britischen Marineschiffs Thistlegorm. Nachdem die deutsche Luftwaffe das Schiff während des Zweiten Weltkriegs etwa 40 Kilometer westlich des Urlaubsortes Sharm El Sheikh versenket hatte, wurde seine genaue Position für viele Jahre geheim gehalten.

Erst 1991 fanden deutsche Taucher das Wrack, das heute in einer Tiefe von 17 bis 30 Metern im Roten Meer liegt. Sein besonderer Reiz beruht darauf, dass noch große Teile der Ladung erhalten sind. Neben Panzern und Waffen lassen sich auf dem Frachtschiff Eisenbahnwagen, LKWs und Motorräder entdecken. Inzwischen ist die Thistlegorm von Korallen bewachsen, sodass auch Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen.

13. Quebec: Blauwale in ihrer natürlichen Umgebung beobachten

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Wer die Chance hat, einem Blauwal zu begegnen, sollte sie unbedingt nutzen. Die bis zu 33 Meter großen Tiere sind durch den Walfang vom Aussterben bedroht und kommen nur noch selten in freier Wildbahn vor. Der weltweite Bestand wird auf wenige Tausend Tiere geschätzt.

Zusätzlich erschweren die besonderen Eigenschaften der Blauwale eine Begegnung. Sie gelten als abend- und nachtaktiv und halten sich tagsüber eher in tieferen Gewässern auf. Durch ihren niedrigen Ruhepuls von nur vier bis sechs Schlägen pro Minute schwimmen sie zudem unauffällig und in gemächlichem Tempo durch das Meer. Ein Versuch lohnt sich vor allem im St.-Lorenz-Golf bei Quebec an der Ostküste Kanadas.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Farben das menschliche Auge unterscheiden kann?

Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden. Diese Fähigkeit beruht auf den drei Arten von Farbrezeptoren, die auf rotes, grünes und blaues Licht reagieren. Die Kombination dieser Signale ermöglicht es uns, eine breite Palette von Farben wahrzunehmen und komplexe visuelle Informationen zu verarbeiten.