11 ungewöhnliche Berufe in denen Frauen arbeiten

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Wir haben Fachkräftemangel, viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Gerade in den Bereichen Informatik und Technik. Dabei sind junge Frauen von heute besser ausgebildet denn je. Dennoch ergreifen die meisten von Ihnen typisch weibliche Berufe. In den sogenannten MINT-Berufen sind sie seltener anzutreffen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Warum das in der heutigen Zeit immer noch so ist, lässt sich nicht klar feststellen. Um diese Berufe für Mädchen interessanter zu machen, gibt es die Girlsdays. Das sind Schnupper-Praktika und Betriebsführungen für Schülerinnen. Sie sollen dabei ihre Ängste oder Bedenken verlieren, einen technischen Beruf zu ergreifen.Elf untypische Berufe für Frauen finden Sie in der folgenden Aufzählung:

1. Architektin

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In der Architekturbranche sind nur circa 1/3 Frauen beschäftigt. Und das, obwohl mittlerweile mehr Frauen als Männer das Studienfach belegen. Die Anerkennung und Gleichberechtigung sind hier noch sehr im Argen. Frauen müssen viel mehr leisten als männliche Kollegen.

Man traut den Frauen weniger zu in diesem hochtechnischen Bereich. Kann eine Frau eine Jahrhundertbrücke entwerfen? Ist sie in der Lage ein Hochhaus zu bauen? Mit solchen Fragen müssen sich Architektinnen oft rumschlagen. Die Vorurteile gegenüber Frauen als Architekten lassen sich nur schwer abbauen. Berühmte Architektinnen wie Alison Brooks und Zaha Hadid erzählen in Interviews über die Steine, die ihnen in den Weg gelegt wurden.

2. Lkw-Fahrerin

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Einen großen schweren Truck zu fahren ist für viele Männer schon ein Traum. König der Landstraßen zu sein. Doch der Job ist anstrengend und hat wenig mit großer Freiheit zu tun. Warum möchte eine Frau so einen Beruf machen? Laut Statistiken sind es keine 5 Prozent, die bei uns als Berufskraftfahrerinnen beschäftigt sind. Die Speditionen wissen aber die zuverlässige, engagierte Arbeitsweise von Frauen zu schätzen.

Für die meisten Frauen ist eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeutungsvoll. Das gestaltet sich in diesem Job oft kompliziert. Denn pünktlich zum Schluss der Kindergrippe zu kommen, lässt sich nicht punktgenau zeitlich aufeinander abstimmen. Die Verkehrsbedingungen auf den Straßen sind schlecht berechenbar.

3. Chefköchin

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Warum sind die meisten Spitzenköche Männer? Kochen ist eine typisch weibliche Angelegenheit. Das trifft nur für die heimischen Kochtöpfe zu. Warum heißt es wohl „Kochen wie bei Muttern“ oder „Rezepte von der Oma“? Wenn es um die Restaurantküche geht, ist das anders. In Gastroküchen herrscht ein Kasernenton. Hektik, Stress und raue Manieren gehören zum Alltag.

Für Frauen ist es schwer, den Platz der Chefköchin einzunehmen und eine Seltenheit. Das ist ähnlich wie in Unternehmen mit Führungskräften. In Deutschland gibt es 43 2-Sterne-Köche und nur eine 2-Sterne-Köchin. Viele Männer sind überzeugt, Frauen hätten im Profibereich nichts zu suchen. Anfeindungen und Diskriminierungen sind an der Tagesordnung.

4. als Frau im Barbershop arbeiten

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Barbershops sprießen wie die Pilze in den Einkaufsmeilen. Hier lässt sich Mann stylen, pflegen und verwöhnen. Da gepflegte Vollbärte voll im Trend sind, boomen die Barbershops. Ein Barbier kümmert sich ausschließlich um Barthaare. Er schneidet, rasiert und trimmt sie und färbt sie auf Wunsch auch ein.

Er stylt und pflegt den Bart. Diese Shops sind jedoch out of womens – Frauen sind hier nicht erwünscht. Die Männer wollen unter sich sein. Sich über ihre Lieblingsthemen unterhalten. Umso verwunderlicher, wenn eine Frau den Bart trimmt. Und dies auch noch perfekt beherrscht. Als Frau in dieser Männerdomäne Fuß zu fassen, ist hart. Laut Duden lautet die Berufsbezeichnung Barbera.

5. Pilotin

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Das Berufsbild des Piloten ist der Traum vieler junger Männer. Es werden bloß die Fittesten und Begabtesten für die Ausbildung zum Piloten ausgewählt. Nur selten bewerben sich junge Frauen. Es sind keine 5 Prozent, die sich zur Verfügung stellen. Auch hier ist es so, mit den Vorurteilen Frauen gegenüber:

– Frauen haben ein schlechtes räumliches Vorstellungsvermögen

– Frauen haben kein technisches Verständnis

– Frauen sind schwach in Mathematik

Die List ist unendlich verlängerbar. Dass, dies nicht berechtigt ist, zeigen kognitive Tests zwischen Jungen und Mädchen. Dabei gab es keine Unterschiede festzustellen. Die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist häufig ein Grund für Mädchen, sich gegen diesen Beruf zu entscheiden.

6. Kirchenvorstandsmitglied

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In den Kirchengemeinden sind es auch die Männer, die den Ton angeben. Weibliche Mitglieder machen in den Kirchenvorständen nur circa 25 Prozent aus. Das schwankt regional aber sehr stark. So gibt es Gemeinden, in denen gar keine Frau, nicht selten nur eine Frau Mitglied ist. Bei den Entscheidungen, wie die Finanzen verteilt werden, haben die weiblichen Mitglieder kaum etwas zu sagen.

Für Frauen gibt es die Möglichkeit im kirchlichen Vorstand zu sein auch noch nicht allzu lange. Es war lange Zeit für sie tabu. Gleichgestellt mit mittellosen Personen. Erst die bürgerliche Revolution 1848 änderte das per Gesetz.

7. Programmiererin

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In der IT-Branche herrscht Frauenmangel. Es sind überwiegend männliche Bewerber. Dabei war früher das Programmieren eine Frauentätigkeit. In den USA wurde das Programmieren als eine erweiterte Tätigkeit für Sekretärinnen gesehen. Der Beruf der Software-Entwicklerin sei für Frauen ideal, da sie als Naturtalente dafür galten. Heute sind in den IT-Studiengängen nur 25 Prozent Studentinnen.

Das Bildungsministerium versucht mit Werbekampagnen Schülerinnen für diesen Bereich zu begeistern. Die IT hat hervorragende Chancen in der Karriereentwicklung. Die Verdienstmöglichkeiten sind überdurchschnittlich gut. Und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit ist perfekt. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder mobiles Arbeiten sind die Regel.

8. Feuerwehrfrau

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Wenn Sie kleine Buben fragen, was sie einmal werden möchten, wenn sie groß sind, antworten ihnen diese: Ich will Feuerwehrmann werden. Da schwillt die Brust des Vaters vor Stolz an. Wenn ein Mädchen das sagt, erntet sie mitleidige Blicke. Einer Frau wird dieser heldenhafte Beruf nicht zugetraut. Er ist körperlich und mental sehr anspruchsvoll.

Feuerwehrmänner genießen den besten Ruf unter der Bevölkerung. Sie werden als wahre Helden gefeiert. In Deutschland gibt es circa 1 Prozent Feuerwehrfrauen, die das hauptberuflich ausüben.

Dabei bringen Frauen viele gute Kompetenzen mit: Sie können mühelos organisieren und kommunizieren. Sie besitzen die höhere Sozialkompetenz, dank Einfühlungsvermögen und Verständnis für das Gegenüber.

9. Spezialagentin oder Detektivin

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Das sind gefährliche Berufe, zweifelsohne. Darum werden sie überwiegend von Männern ausgeübt. Spätestens seit drei Engel für Charlie ist allen klar, Frauen können das auch. Sie haben das bessere Gespür für Betrug. Sie können sich leichter in andere hineinversetzten. Der Spürsinn Lügen aufzudecken, Betrug zu lüften, hängt mit der hohen Sozialkompetenz von Frauen zusammen.

Warum ist der Beruf der Detektivin so reizvoll? Das Ermitteln für besondere Aufgaben, in alten Dokumenten recherchieren kann schon sehr spannend sein. Miss Marple mit dem gewissen Etwas und den Hang kriminelles aufzudecken, begeistert bis heute viele. Detektivinnen arbeiten unter anderem für Versicherungen, um Betrugsfälle zu beweisen. Sie helfen, wenn Partner sich betrogen fühlen.

10. Tischlerin

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Die Handwerksberufe sind nach wie vor stark von Männern dominiert. Frauen haben da wenig Chancen. Der Anteil an weiblichen Handwerkern ist gering. So auch im Tischlerhandwerk. Entscheiden sich Frauen dafür in das Schreinerhandwerk zu gehen, erhalten sie Absagen. Der Beruf wäre zu anstrengend für eine Frau.

Frauen haben nicht genügend Kraft, sind zu klein und ihnen fehle das technische Verständnis. Der Umgangston auf Baustellen wäre für zarte Frauen nichts. Dabei profitieren Teams von einer gemischten Zusammensetzung. Die Fähigkeiten von Frauen bereichern die Teams. So lernen beide Geschlechter voneinander. Mittlerweile gibt es wenigstens circa ein Drittel Frauen in diesem Bereich.

11. Ingenieurin

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Das Ingenieurwesen ist traditionell männlich besetzt. Darum wundert es uns nicht, dass nur circa 18 Prozent Ingenieurinnen berufstätig sind. Es ist wie in allen Männerdomänen, Frauen haben mit den üblichen Vorurteilen in technischen Berufen zu kämpfen. Um dagegen anzukommen, müssen sie überdurchschnittlich mehr leisten als ihre männlichen Kollegen.

Gerade bei Bauingenieuren ist es üblich, dass man einer Frau das nicht zutraut. „Da fehlt doch das räumliche Denken“, so ist oft die Meinung. Oder in der Elektrotechnik und im Maschinenbau: Das verstehen Frauen sowieso nicht, die können keine Mathematik. Dabei könnte die Männerwelt von den Frauen einiges lernen. Sie können gut organisieren und ihre kommunikativen Talente sind auch besser.