10 verwirrende Filmenden aufgeklärt

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In Filmen können Geschichten auf unterhaltsam vielfältige Arten erzählt werden. Viele Drehbuchautoren und Regisseure nutzen die modernen Möglichkeiten, um mit deinen Gedanken, deiner Vorstellungskraft und weit verbreiteten Vorurteilen zu spielen. In Filmen tauchen überraschende Wendungen ebenso auf wie übernatürliche Vorkommnisse oder verdrehte Erzählerperspektiven.

Häufig führt dies dazu, dass das Ende eines Filmes einen regelrechten Überraschungseffekt bietet. Nicht selten sitzt der Zuseher verblüfft und gleichermaßen verwirrt vor den Bildschirmen. Falls du auch schon häufiger bei Filmen gedacht hast „Was soll dieses Ende denn nun wirklich bedeuten?“ haben wir für dich die Aufklärung zu zehn der überraschendsten Filmenden. Doch Vorsicht – natürlich wird in diesem Artikel kräftig gespoilert!

1. Inception

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Der Film von Christopher Nolan gilt als einer der innovativsten Filme der vergangenen Jahre. Bereits während des Films überlegt der Zuseher stets, welche Szenen in der Realität spielen und welche ein Traum sind. Doch auch die Protagonisten selbst müssen mit diesen Verwirrungen zurechtkommen.

Um dies zu bewerkstelligen, führt Dominick Cobb (Leonardo DiCaprio) stets einen Kreisel mit sich. Fällt dieser um, befindet er sich in der Realität, dreht sich der Kreisel hingegen ewig weiter, befindet er sich in einem Traum. Bei der finalen Prüfung verlässt er jedoch den Raum, bevor das Ergebnis feststeht und der Film endet – eine eindeutige Aufklärung fehlt bis heute!

2. Silent Hill

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Silent Hill gilt als grandioser Meilenstein der Horror-Computerspiele. Auch die gleichnamige Verfilmung hat für große Begeisterung gesorgt. Die Protagonisten wechseln laufend zwischen der realen Welt und einer Parallelwelt in den Schatten. Eine Mutter sucht (und rettet) ihre Tochter vor einer brutalen Sekte.

Gemeinsam fliehen sie aus Silent Hill und entkommen so der Schattenwelt. Doch am Ende des Filmes wird klar, dass die beiden immer noch in der Parallelwelt gefangen sind. Nur ihr Ehemann befindet sich in der echten Welt. Denn er kann die Anwesenheit seiner Frau und Tochter spüren, sieht sie jedoch nicht und muss daher davon ausgehen, dass er alleine und verlassen ist.

3. Shutter Island

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Leonardo DiCaprio liebt es, in Filmen mit mysteriösen Geschichten aufzutreten. Shutter Island stellt keine Ausnahme dar. Er spielt den Detektiv Teddy Daniels, welcher Verbrechend auf einer Insel aufklären soll. Im Laufe des Films stellt sich heraus, dass er selbst Insasse einer auf Shutter Island befindlichen Irrenanstalt ist und für die Verbrechen verantwortlich sein dürfte.

Nur in seiner Vorstellung versucht er seine Schuldgefühle zu bekämpfen und die Verbrechen aufzuklären. Doch einige Zuseher glauben, dass er doch ein Ermittler wäre, welcher einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Zu Ende wird Daniels einer Lobotomie unterzogen, wodurch entweder die Gehirnwäsche vollständig abgeschlossen oder aber der kranke Verstand eines Verbrechers bereinigt wurde.

4. American Psycho

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Aus dem Jahr 2000 stammt das filmische Meisterwerk American Psycho mit Christian Bale in der Hauptrolle. Er spielt einen reichen Yuppie, welcher zu Ende des Films mit seinem Anwalt spricht und behauptet mehrere Morde begangen zu haben. Doch dieser glaubt ihm nicht und behauptet, dass dies alles nur Wahnvorstellungen waren.

Einige kleine Ungereimtheiten deuten darauf hin. Doch spielt Bale nun einen Mörder oder einen Verrückten? Das Ende lässt alle Möglichkeiten offen. Nach Aussage des Regisseurs ist das aber auch egal. Denn der Film soll einzig die fürchterliche Yuppie-Kultur anprangern, welche reiche Psychopaten hervorbringt und auf kranke Art und Wiese schützt.

5. No Country for Old Men

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Erneut haben die Cohen-Brüder einen fantastischen, jedoch verwirrenden Film produziert. Ein Auftragsmörder zieht auf der Flucht vor der Polizei durch das Land. Es folgt eine atemraubende Geschichte rund um mexikanische Drogendealer, Scheriffs und Mörder. Doch Knackpunkte wie die Ermordung eines Drogenbosses werden nicht direkt gezeigt.

Am Ende erzählt Sheriff Bell seiner Frau nicht von den unglaublichen Erlebnissen und Mordserien, sondern von einem Traum. Dieses Ende sorgte für große Verwirrung, soll jedoch vor allem symbolisieren, dass Bell erkannt hat, dass er zu alt ist, um weiterhin als Sherriff für Gerechtigkeit zu sorgen und soll sich in keinerlei Weise auf die restliche Geschichte beziehen.

6. Donnie Darko

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Kaum ein Film ist verwirrender und verstörender als Donnie Darko. Lange Zeit galt der Film rund um den psychisch labilen Teenager Donnie Darko und seinen imaginieren Freund im Hasenkostüm als Geheimtipp. Alles dreht sich um die instabile Psyche der Menschen, Zeitreisen und alternative Universen.

Als wäre dies noch nicht verwirrend genug, wird sich Donnie Darko im Laufe des Films verschiedener Raum-Zeit-Paradoxen bewusst und löst diese. Dies hat zur Folge, dass nichts was während des Films passiert ist, real ist. Sämtliche Ereignisse werden negiert, sodass sich sogar die einzelnen Protagonisten niemals kennengelernt hatten. Und doch klingen die Erlebnisse in ihnen nach und sorgen für reichlich Verwirrung.

7. Odyssee im Weltraum

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Stanley Kubricks Meisterwerk sorgt auch noch nach über fünfzig Jahren für Begeisterung, aber auch Verwirrung. Gegen Ende des Films erreicht der Astronaut Bowman sein Ziel – eine neue Dimension. Er betritt ein Schlafzimmer, wird binnen Sekunden zu einem alten Mann und verwandelt sich schließlich in ein Weltraum Baby, welches auf die Erde blickt.

Kubrick selbst, versucht sich an einer Erklärung. Diese Veränderungen sollen die nächste Stufe der menschlichen Evolution symbolisieren. Bowman hat eine höhere Sphäre erreicht, der Blick auf die Erde soll zeigen, dass er der Menschheit voraus ist, diese sich jedoch ebenfalls bald weiterentwickeln kann – wenn sie möchte und den Wunsch aktiv verfolgt.

8. Memento

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Erneut taucht ein Film von Christopher Nolan in unserer Liste auf. In Memento hat sich Leonard Shelby eine Aufgabe gesetzt. Er möchte den Mörder seiner Frau töten. Doch leider hat er sein Kurzzeitgedächtnis verloren und muss sich mit Hilfe von fehleranfälligen Notizen und Tätowierungen an seinem Körper erinnern.

Der Film wird rückwärts, verschachtelt erzählt. Diese einzigartige Erzählweise sorgt natürlich für Verwirrung, doch gegen Ende folgt eine interessante Aufklärung. Denn Shelby hat den Mörder seiner Frau schon lange getötet, hatte jedoch in Folge kein Ziel im Leben. Daher fälschte er Informationen für sich selbst, um so eine ewige Jagd auf mögliche Mörder zu inszenieren.

9. Mulholland Drive – Straße der Finsternis

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Keine Liste mit verwirrenden Filmenden wäre vollständig, ohne mindestens einen Beitrag von Meisterregisseur David Lynch. In Mulholland Drive geht es um eine Frau, welche an Amnesie leidet. Doch die Identitäten der Protagonisten ändert sich im Laufe des Films. Drehpunkt der Geschichte ist ein Autounfall auf dem Mulholland Drive und die damit verbundenen mysteriösen Personen.

Zusammengefasst handelt der Film vermutlich in mehreren Ebenen, welche allesamt Tagträume einer erfolglosen Schauspielerin darstellen. Die Psyche der gesamten Filmindustrie von Hollywood wird thematisiert. Doch alles ist der Interpretation des Zusehers überlassen. Wer den Film (erneut) erleben möchte, sollte versuchen, sich anhand einer von David Lynch erstellten Frageliste mit wichtigen Punkten zu dem Film, zu orientieren.

10. Interstellar

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Auch unser zweiter Film stammt von Christopher Nolan. Gegen Ende des an vielen Stellen verwirrenden Film wird der Protagonist Cooper in ein schwarzes Loch gezogen und dadurch in einen vierdimensionalen Würfel transportiert. Dieser befindet sich zufällig genau hinter dem Bücherregal seiner Tochter, wodurch er mit ihr kommunizieren kann und die Menschheit rettet.

Doch wieso landet er genau hier? Die Erklärung liegt darin, dass sich die Menschen zu höherdimensionalen Wesen entwickeln werden und so Cooper retten – allerdings erst, nachdem er sie gerettet hat. Dabei handelt es sich um einen klassischen Fall eines Zeit Paradoxons und bietet damit ein äußerst unbefriedigendes Ende eines ansonsten grandiosen Filmes.